jump to navigation

Am Strand brennen alle Sicherungen durch! – Im „Geprüften Sonnenstudio“ sind sie eingebaut 20. November 2008

Posted by lbmedien in Besonnung, Sonnen-News, Sonnenbrand.
Tags: , ,
7 comments

sonnenbrand-karikaturZwei einigermaßen haarsträubende aktuelle Meldungen lassen dieser Tage wieder ahnen, wo die Probleme mit Bräunungs-Freaks wirklich liegen – und das zu einem Zeitpunkt, da mal wieder Solariengegner ihre Pferde satteln zum nächsten Kreuzzug gegen die Sonnenbank.

Am Sonnenstrand von Honolulu, Hawaii, beobachteten Wissenschaftler vom Cancer Research Center of Hawaii 90 Sonnensucher beiderlei Geschlechts und befragten sie nach ihren Gründen und Motiven für ihr Verhalten am Strand, ihr Wissen über UV-Strahlen und Sonnenschutz jeweils vor und nach dem Strandbesuch.

Die Ergebnisse liessen die Forscher in der Sonne Hawaiis erbleichen:

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in der Sonne (die Zeit im Schatten und vollständig bekleidet wurde abgezogen) lag bei drei Stunden. Bei der Intensität der südlichen Sonne entsprach das der fünffachen (5x) Dosis, die bei ungeschützter weisser Haut ein Erythem (Hautrötung) verursacht.

Unglaubliche 40 Prozent der Probanden hatten sich erst kürzlich – innerhalb der vorangegangenen 48 Studen – einen Sonnenbrand zugezogen und zeigten sich wild entschlossen, das auch künftig zu tun, wenn es denn dem knackig-braunen Hautton dienen sollte. Und tatsächlich hatten sich 44 Prozent der derart Verbrannten am Tag der Untersuchung wieder einen Sonnenbrand geholt. Fast ein Viertel der Befragten hatte sich zusätzlich noch in den vergangenen 30 Tagen auf eine Sonnenbank gelegt.

Der schwarze Markt mit der Bräune

Die zweite, nicht weniger frappierende Meldung, hatte sich auch in diesem Weblog schon wiedergefunden: Die auf seine Nebenwirkungen noch nicht abschließend untersuchte, nur für einen engen Indikationsbereich (schwere Formen der Lichtdermatose) gedachte Bräunungs-Droge „Melanotan“ wird massenhaft und ohne große Behinderungen – einige Dutzend Abmahnungen – im Internet gehandelt und die Nachfrage nach der Bräune aus der Spritze (oder dem Implantat) explodiert. In Frauenzeitschriften wird das Verfahren als „ungefährliche“ Alternative zu Sonne und Solarium gepriesen, sozusagen als Fortsetzung der Empfehlungen einiger Dermatologen und ihrer Organisationen für die Bräune aus der Kosmetik-Industrie.

Dabei wird in Kauf genommen, dass Melanotan, wie jede sehr dunkle Hautpigmentierung, die Bildung von Vitamin D über die Haut be- oder sogar verhindert und dass die kosmetische Bräune – anders als die „echte“ – den Sonnenbrand nicht verhindert und dem Hautkrebs Vorschub leistet durch die Illusion von Sonnenschutz.

Unkontrollierte Verbrennungen am tropischen Strand (oder am Baggersee), unvorhersehbare Nebenwirkungen von Drogen und Kosmetika und die Verstärkung eines ohnehin schon epidemischen Vitamin D-Defizits mit den inzwischen bekannten desaströsen Gesundheitsfolgen sind den Zeloten unter den Besonnungsgegnern allemal weniger wichtig als der Kampf gegen ein kontrolliertes, moderates und entspanntes Sonnen (zumindest in „Geprüften Sonnenstudios“) in der Kombination von sanftem Bräunen und biopositiven Wirkungen der UV-Strahlen – weit unter der Sonnenbrand-Grenze.

Quelle: ScienceDaily

Studie: David L. O’Riordan et al,  A Day at the Beach While on Tropical Vacation -Sun Protection Practices in a High-Risk Setting for UV Radiation Exposure, Arch Dermatol. 2008;144[11]:1449-1455 (PDF kostenlos)

Schwanger im „Vitamin D-Winter“ 20. November 2008

Posted by lbmedien in Forschung, Sonnenschein-Vitamin, Vitamin D-Mangel, Vitamin D-Winter.
Tags: , , ,
add a comment
schwanger-flickr-sunchild_dd

Foto: flickr

91 Prozent der schwangeren Frauen in Irland leiden während des „Vitamin D-Winters“ (Oktober – März) unter zum Teil erheblichem Vitamin D-Mangel.

Ein solcher Mangel wird zunehmend mit geringerer Größe und Gewicht, geringerer Knochendichte und dem Auftreten von verschiedenen Krankheiten und Mangelerscheinungen bei Neugeborenen in Verbindung gebracht.

Eine Forschergruppe der Universität von Cork, Irland, untersuchte über drei Jahre hinweg schwangere Frauen im Alter zwischen 24 und 42 Jahren jeweils in drei „Trimestern“ pro Jahr auf den Gehalt von Vitamin D – 25(OH)D – im Blut. Als ausreichend wurde ein Gehalt von 50 nmol/L und mehr angenommen. 25 bis 50 nmol/L wurde als „unzureichend“, weniger als 25 nmol/L als „defizitär“ definiert.

Insgesamt blieben bis zu 76 Prozent der Schwangeren unterhalb der optimalen Werte im Jahresdurchschnitt. Nur im Hochsommer erreichte eine knappe Mehrheit die wünschenswerte Größenordnung. Eine Erklärung, warum besonders in der Schwangerschaft ein solch drastischer Vitamin D-Mangel zu beobachten ist, bieten die Autoren nicht.

Quelle: HighWire

Studie: M.N. O`Riordan et al., Prevalence of Suboptimal Vitamin D Status During PregnancyIrish Medical Journal, 2008; 101: 240, 242