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Bessere Vitamin D-Versorgung stärkt die Muskeln und verhindert Knochenbrüche 28. März 2009

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72302893Eine höhere Dosis an Vitamin D – mehr als 400 Internationale Einheiten (IE) – als Supplement senkt das Risiko eines Knochenbruchs bei älteren Menschen um 20-29  Prozent.

Eine Meta-Studie von Autoren verschiedener Universitäten der Schweiz und der Harvard School of Public Health kommt zu diesem Schluss nach Sichtung von 20 Studien zu Hüft- und anderen Brüchen mit mehr als 80.000 Teilnehmern im Alter über 65 Jahren. In diesen Studien war die Wirkung von Vitamin D- und Kalzium-Gaben gemeinsam und/oder separat untersucht worden.

Die Wirkung bei Knochenbrüchen (ausser Wirbelsäule) lag mit 29 Prozent Risikominderung höher als bei Hüftbrüchen. Diese Wirkung wurde erzielt durch die Gabe von Vitamin D als Supplement gleichgültig ob zusätzlich Kalzium verordnet wurde oder nicht.

Am anderen Ende der Alters-Skala ein ähnliches Ergebnis:

Junge Mädchen mit einem ausreichenden Vitamin D-Spiegel im Blut (über 50 nmol/L) verfügten über eine deutlich höhere Knochenmasse und Knochendichte und über kräftigere Muskeln als Mädchen mit unzureichendem Vitamin D-Status.

So das Ergebnis einer chinesisch-australischen Studie mit 301 weiblichen Jugendlichen. 57.8% der Teilnehmerinnen zeigten einen Vitamin D-Mangel. 31.2% waren stark defizitär (weniger als 25 nmol/L).

Fazit der Autoren: „Ausreichender Vitamin D-Status im Jugendalter ist wichtig für die optimale Knochenbildung – auch im späteren Alter –  und Vitamin D-Mangel führt zu Muskelschwäche.“

Quelle: PubCrawler

Studien:
Heike A. Bischoff-Ferrari et al.,  Prevention of Nonvertebral Fractures With Oral Vitamin D and Dose Dependency. A Meta-analysis of Randomized Controlled Trials Archives of Internal Medicine, 2009;169(6):551-561

Leng Huat Foo et al., Low Vitamin D Status Has an Adverse Influence on Bone Mass, Bone Turnover, and Muscle Strength in Chinese Adolescent Girls, Journal of  Nutrition (online vorab March 25, 2009)

Hautkrebs eher durch Gene als durch Sonnenbrand? 25. März 2009

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Aussagen von interessierter Seite, dass der Hautkrebs, und vor allem der „schwarze“ Hautkrebs (Melanom), zu 90 oder gar 95 Prozent auf das Konto der Sonnenstrahlen gehe, war immer schon eher abwegig und gehörte zum Repertoire der Angst-Kampagnen gegen Sonne und Solarien.  Vor allem Muttermale und Hautkrebs in der Familie zählten auch bisher schon neben Sonnenbränden vor allem in jungen Jahren zu den wichtigsten bekannten Risikofaktoren.

Jetzt entdeckten Forscher an der New York University einen Zusammenhang zwischen einer bestimmten Anordnung von Erbfaktoren, dem Östrogenspiegel von Frauen und dem Hautkrebsrisiko. Die Studie wird Anfang April  in der Fachzeitschrift Clinical Cancer Research veröffentlicht.

Die New Yorker Wissenschaftler um Prof. David Polsky untersuchten 227 Melanompatienten in den Jahren 2002 bis 2006 und fanden bei Frauen unter 50 Jahren eine Genvariante,  MDM2,  die für ein  fast  um das Vierfache erhöhtes Melanom-Risiko verantwortlich zu sein scheint. Dieses Gen wird offensichtlich durch das Andocken von  Östrogenen aktiviert und liefert damit eine plausible Erklärung dafür, dass bei Frauen vor der Menopause deutlich mehr Melanome auftreten als bei Männern. Im späteren Alter gleichen sich beide Geschlechter dann an.

Wenn sich unsere Daten bestätigen, ist das Gen wesentlich gefährlicher als eine Reihe anderer klinischer Risikofaktoren, die wir bisher kennen,  wie etwa schwere Sonnenbrände, Leberflecken oder Hautkrebs in der Familie,“ so Prof. Polsky gegenüber der Presseagentur Newswise.

Die Forscher hoffen mit Ihren Ergebnissen in Zukunft Frauen frühzeitig identifizieren zu können, die ein besonders hohes Hautkrebs-Risiko tragen.

Quelle: Newswise

Studie: David Polsky et al., Association of MDM2 SNP309, Age of Onset, and Gender in Cutaneous Melanoma, Clinical Cancer Research 15, 2573, April 1, 2009

Mit gezinkten Karten? 24. März 2009

Posted by lbmedien in Melanom, Solarium, Sonnen-News, UV-Strahlen - Wirkungen, Vitamin D.
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IARC-Report

IARC-Report

Eine der von Solariengegnern gern aber sehr selektiv zitierten Beiträge zur Frage:  „macht die Sonnenbank Hautkrebs (Melanom)?“ ist die vor einigen Jahren erschienene Review-Studie der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), einer Arbeitsgruppe der Weltgesundheitsbehörde WHO, die aus vier von 19 untersuchten Studien eine schwache Beziehung zwischen Sonnenbank-Nutzung und Melanom herausgefiltert hatte.

Schon damals wurde von internationalen Experten die einseitige Auswahl der untersuchten Studien kritisiert.

Michael F. Holick

Michael F. Holick

Ausgebaut zu einem „Report“ erschien die Untersuchung der IARC Ende vergangenen Jahres und bestätigte in seinen Schlussfolgerungen die 2007 getroffenen Aussagen.  Zwei der weltweit renommiertesten Experten auf dem Feld der Vitamin-D-Forschung üben jetzt nachhaltige Kritik an Methode und Ergenbnis dieses Reports:

William B. Grant und Michael F. Holick monieren in Beiträgen für die internationale Fachzeitschrift Dermato-Endocrinology die unausgewogene Zusammensetzung der für den Bericht verantwortlichen IARC-Arbeitsgruppe und die fehlerhafte Bewertung der dem Bericht zugrundeliegenden Datenbasis.

William B. Grant

William B. Grant

Nicht nur sei die Arbeitsgruppe in einem Verhältnis von 4:1 zuungunsten der internationalen Vitamin D-Experten zusammengesetzt (einige der profiliertesten Köpfe wurden übergangen) sondern wichtiger:  Vor allem Grant deckt eine Reihe methodischer Fehler und Schwächen in der Analyse auf, die Holick in seinem Betrag bestätigt. Er entdeckt „viele Mängel bei der Auswertung der Daten, auf der die Empfehlungen der Arbeitsgruppe aufbauen, zur Kenntnis bringt.“

Beide loben die gründliche Zusammenstellung der Literatur bis dato, aber Grant stellt fest, dass „lediglich zwei der insgesamt sieben Schlussfolgerungen, die der IARC-Bericht zieht, tatsächlich mit den in den Referenzen enthaltenen Daten übereinstimmen.  Mit Blick auf den Beitrag von Vitamin D und Calcium zur Krebsvermeidung dagegen fallen die Schlussfolgerungen des Berichts sehr viel schwächer aus, als die ihm zugrundeliegenden wissenschaftlichen Befunde eigentlich nahelegen würden“.

Für die derzeit laufende Diskussion um das Solariengesetz in der Bundesrepublik könnte der IARC-Report eine ähnlich verzerrende Rolle spielen wie sein Vorgänger von 2007.

Sonnenschein-Vitamin gegen Prostatakrebs – neue Belege 24. März 2009

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Trotz Dutzender Studien mit Belegen für den Zusammenhang von Vitamin D bzw. Vitamin D-Mangel und Protata-Krebs sind Zweifel vor allem an einem Ursache-Wirkung-Zusammenhang bisher nicht völlig verstummt.

In diesen Tagen werden drei Studien veröffentlicht, die wieder einmal nachweisen, dass ein Vitamin D-Defizit mit einem höheren Risiko für Prostata-Krebs (Studie des National Cancer Institute) und einer geringern Überlebenschance (Studie der Universität Oslo) einhergeht.

Mehr Sonnen-Exposition reduziert das Prostatakrebs-Risiko, findet eine Studie an der Universität Bristol mit mehr als tausend Männern und einer zusätzlichen Meta-Analyse von sechs weiteren Studien.

Quelle: ScienceDaily/Newswise

Studien:
Jiyoung Ahn et al.,  Vitamin D-related Genes, Serum Vitamin D Concentrations, and Prostate Cancer Risk Carcinogenesis, online vorab 23. März 2009

S.  Tretli et al.,  Association between serum 25(OH)D and death from prostate cancer, British Journal of Cancer (2009) 100, 450–454

Rebecca Gilbert et al, Life course sun exposure and risk of prostate cancer: Population-based nested case-control study and meta-analysis, International Journal of Cancer, 4. März 2009

Kurioses von Sonne und Solarium 22. März 2009

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Auf der Sonnenbank eingeschlafen: Amy Winehouse

Auf der Sonnenbank eingeschlafen: Amy Winehouse

Amy Winehouse, die 25-jährige, ständig skandalumwitterte Soul-Sängerin, produzierte ein mächtiges Rauschen im Promi-Blättewald, als sie sich unter ihrer privaten Sonnenbank die Augenlider  verbrannte, sich danach aus Scham nicht zum Arzt zu gehen traute.

Die Soul-Diva nickte beim heimischen Sonnenbad unter den ultravioletten Strahlen ein, da sie von einer durchzechten Nacht mit Freunden übermüdet war.

Glücklicherweise waren die Verbrennungen aufgrund der Sicherheitsvorrichtung der Sonnenbank nicht schwerwiegend.

Wie man im Sonnenstudio zu Geld kommt

Zu einem unerwarteten Ein-Euro-Regen sind eine 24-jährige Frau und ihr 28-jähriger Freund gekommen. Beim Besuch eines Rosenheimer Sonnenstudios wollte die Frau an einem Geldwechselautomaten lediglich zwei Fünf-Cent-Münzen tauschen, zu ihrem Erstaunen spuckte der Automat für jedes Fünf-Cent-Stück eine Ein-Euro-Münze aus.

Erfreut über die Einnahmequelle holten die beiden dann bei verschiedenen Geldinstituten Nachschub an Fünf-Cent-Stücken. Anschließend „bedienten“ sie sich an dem Automaten und kamen so in den Besitz von etwa 700 Euro.

Einem Bankangestellten kan das Treiben merkwürdig vor. Er gab der Polizei schließlich den entscheidenden Tipp auf das Pärchen.

Beide “Münzsammler“ erwartet jetzt eine Strafanzeige.
(Quelle: OVB-Online)

Nancy Lohan profitiert vom „Solariengesetz“

Das zumindest meint die Zeitschrift „Glamour“, die erfreut über einen neuen Anzeigenkunden den von der Hollywood-Diva unter ihrem Namen verkauften Selbstbräuner in höchsten Tönen preist. Nancy Lohan habe, so die Lifestyle-Postille, „die Zeichen der Zeit erkannt„.

Schwein gehabt!

Schwein gehabt!

Schwein gehabt! oder: Ferkel auf die Sonnenbank?

Beinahe wäre es in Moers zu einer Weltpremiere gekommen: Ein Ferkel auf der Sonnenbank. Nicht im übertragenen sondern im wortwörtlichen Sinne.

Unbekannte hatten nämlich ein junges Schwein irgendwo aufgegriffen und es – zum Sonnen? – in einem Moerser Sonnenstudio abgeladen.  Der Betreiber aber hatte wohl erkannt, dass das Ferkel als klassischer Hauttyp I garnicht auf die Sonnenbank durfte und rief stattdessen die Polizei.

Glückliches, wenn auch unbesonntes Ende der Geschichte laut Polizeibericht: „ Die Beamten nahmen sich des Schweins an, fütterten dieses und suchten nach einer Bleibe. Letztlich konnte das Ferkel bei einem Moerser in einem Stall untergebracht werden.“

Und was die Sonne sonst noch alles kann (7) – Kratzer entfernen!

UV-Strahlen der Sonne (und natürlich auch der Sonnenbank) können Kratzer im Autolack oder an Handys selbsttätig enfernen – vorausgesetzt die Auto- und Handy-Hersteller benutzen einen Lack, der von zwei Erfindern aus dem US-Staat Mississippi in der Zeitschrift „Science“ vorgestellt wurde.

Nun könnte es sein, dass gerade die Deutschen, die den Ruf haben, ihr Auto besondern innig zu lieben und jeden Kratzer als persönliche Verwundung zu empfinden, dazu passend ein Solarium für Autos erfinden. Wir sind gespannt.

„Sonnenschein-Vitamin“ – der Mangel wird größer 21. März 2009

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In knapp 10 Jahren hat die Versorgung mit dem lebenswichtigen Vitamin D in den USA – trotz Vitamin D-Zusätzen in Nahrungsmitteln wie Milch – um 20 Prozent abgenommen. Inzwischen leiden dort drei von vier Erwachsenen an Vitamin D-Mangel.

Zu diesem Ergebnis kommt eine  Studie an der University of Colorado Denver School of Medicine unter Leitung von Prof. Adit A. Ginde. Die Forscher verglichen den Vitamin D-Spiegel im Blut (25(OH)D) von 18,883 Teilnehmern an der 3. National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES III) von 1988 bis1994 mit dem der 13,369 Teilnehmer von 2001-2004.

Vitamin D, darauf weisen die Autoren besonders hin, wirkt regulierend auf tausende von menschlichen Zellen und ein Vitamin D-Mangel erhöht, ja verdoppelt in vielen Fällen das Risiko für Osteoporose, Infektions- und Autoimmunkrankheiten, Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes, Krebs und psychische Erkrankungen – und verkürzt das Leben ganz allgemein.

Die von den medizinischen Fachgesellschaften empfohlene Vitamin D-Dosis in Nahrungsmitteln und Nahrungsergänzungen seien nicht annähernd ausreichend.
Daneben ist vor allem die Abnahme der Tätigkeiten im Freien und die Kampagnen gegen das Sonnenbaden ein wichtiger Grund für die Vitamin D-Insuffizienz. Denn der Aufenthalt an der Sonne ist für die Menschen der wichtigste Garant für einen angemessenen Vitamin D-Status,“ so Prof. Glinde.Vitamin D-Ergänzungen im Winter und eine gesteigert, vernünftige Besonnung würde den Vitamin D-Status der Bevölkerung anheben und den Gesundheitszustand der US-Bevölkerung insgesamt verbessern.“

Quelle:  JamaMedia

Studie: A.A. Ginde et al.,  Demographic Differences and Trends of Vitamin D Insufficiency in the US Population, 1988-2004, Archives of  Internal Medicine, April 2009;169[6]:626-632

Solariengesetz: „Aktionismus“ oder Appell an die „Eigenverantwortlichkeit“ 21. März 2009

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Jens Koeppen, CDU: lieber eigenverantwortlich!

Jens Koeppen, CDU: lieber eigenverantwortlich!

So langsam und qualvoll das Sterben des „Umweltgesetzbuchs“ ablief mit dem darin enthaltenen Gesetz zum Schutz vor „nichtionisierender Strahlung„, so fix passierte der neue, alte Gesetzentwurf die 1. Lesung des Bundestages.

Die vier „Filetstücke“ des UGB, jetzt als Einzelgesetze auf den Weg gebracht, kosteten das Parlament insgesamt nur 75 Minuten, in denen es vor allem um die Schuldzuweisungen für ds Scheitern eines integrierten Umweltgesetzbuchs ging.

Auch die Überstellung des „Solariengesetzes“ an die Ausschüsse wäre völlig geräuschlos erfolgt, hätte nicht der brandenburgische CDU-Abgeordnete und Schriftführer des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Jens Koeppen, den Frieden mit der Bemerkung gestört: „Wir brauchen keinen Aktionismus, sondern Eigenverantwortlichkeit.“ Sonst werde bald auch das Baden am Strand verboten. Besser als staatliche Regulierung sei der Qualitätswettbewerb mit freiwilliger Zertifizierung.

Hier die Rede von Jens Koeppen im Bundestag WebTV (in der Liste „Jens Koeppen“ und die Übertragunsraten – Modem, ISDN, DSL wählen und anklicken)

Aufgescheucht beeilte sich Fraktionskollegin Marie-Luise Dött, umweltpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, der dpa zu versichern, dass der Gesetzentwurf von der Koalition in dieser Fassung beschlossen und auch das Solarien-Verbot für Jugendliche nicht verzichtbar sei.

Noch einmal: Jugendliche leiden unter Sonnenmangel 21. März 2009

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Sonne nur noch am Strand?

Sonne nur noch am Strand? dann aber im Übermaß!

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage erscheint eine Studie, die belegt, dass ausgerechnet moderne Jugendliche in westlichen und nördlichen Ländern mehr als andere Altersgruppen unter einem akuten Mangel an Vitamin D und damit vor allem an Sonnenmangel leiden.

Am gleichen Tag, da der Deutsche Bundestag in 1. Lesung das „Solareingesetz“ mit dem Sonnenbankverbot für Jugendliche debattierte, errgegte bei der internationalen “Conference on Cardiovascular Disease Epidemiology and Prevention” in Palm Harbor, Florida, ein Vortrag Aufsehen, in dem zum wiederholten Male unterstrichen wurde, dass die Gesundheit Jugendlicher stärker bedroht ist durch ein „zu wenig“ an – vernünftig genossener – Sonne als an einem „zu viel“.

Die Untersuchung von 3.577 Jugendlichen im Alter von 12-19 Jahren kommt zu dem Ergebnis, dass der niedrige Vitamin D-Spiegel bei vielen Teenagern das Risiko einer Erkrankung an einigen der typischen Volkskrankheiten drastisch erhöht, und zwar um

  • 236 Prozent beim Bluthochdruck,
  • 254 Prozent bei überhöhtem Blutzuckerspiegel  und
  • 399 Prozent bei  Stoffwechselstörungen.

Die Daten entstammen dem National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) in den USA.

Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Jugendlichen später an Herz- und Gefäßkrankheiten oder Diabetes leiden erhöht sich damatisch durch diesen Befund.

Je dunkler die Haut der Jugendlichen, desto größer der Vitamin D-Mangel. Afro-amerikanische Jugendliche wiesen nur gut die Hälfte an Vitamin D-Serum im Blut auf wie weisse Teenager.  Die dunklen Hautpigmente, die die Hautzellen gegen Schäden durch UV-Strahlen schützen, verhindern gleichzeitig die Vitamin D-Synthese in der Haut.

Wir erleben eine aufregende und faszinierende Zeit, denn wir haben erst angefangen zu bergreifen, eine wie wichtige Rolle Vitamin D spielt für die Gesundheit des Herzens und der Blutgefäße,“ so der Leiter der Forschungsgruppe an der  Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore, Dr. Jared P. Reis.

Prof. Robert H. Eckel,  der scheidende Präsident der American Heart Association: „Diese Daten über den gravierenden Vitamin D-Mangel Jugendlicher macht uns sehr besorgt um die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten unserer jungen Menschen und darüber, dass sie zu wenig Zeit an der Sonne verbringen.”

Quelle:  Science Daily Das Manuskript wurde von der American Heart Association vorab zur Verfügung gestellt.

Mit dem Sonnenschein-Vitamin 177 Milliarden Euro sparen! 17. März 2009

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Eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Vitamin D, zu 90 Prozent durch die UV-Strahlen der Sonne  oder im Solarium in der Haut „produziert“, würde die Gesundheitskosten in den europäischen Ländern um unglaubliche 187 Milliarden Euro senken – bei nur 10 Milliarden zusätzlicher Kosten. Das entspräche einer Einsparung in den Gesundheitsbudgets dieser Länder um 17,7 Prozent.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie amerikanischer, norwegischer, österreichischer und deutscher Wissenschaftler, die sich  international in der Vitamin D-Forschung einen Namen gemacht haben.

Die Berechnungen basieren nur auf den plausibelsten wissenschaftlichen Einsichten zu den Wirkungen des „Sonnenschein-Vitamins“ aus den vergangenen Jahren. (Die Studie kann hier als PDF heruntergeladen werden.)

Die Frage lautete:
Welche direkten und welche indirekten gesundheitlichen Auswirkungen würde eine Erhöhung des durchschnittlichen Vitamin D-Spiegels im Blut der europäischen Bevölkerung auf den optimalen Stand von 40 ng/mL (Nanogramm pro Milliliter) haben, was würde das kosten und welche Einsparungen hätte das für die Gesundheitssysteme der Länder zur Folge?

Appell der Forscher an die Verantwortlichen in den europäischen Gesundheitssystemen:
Auf der Basis unserer Ergebnisse wäre es für die Gesundheitsbehörden der europäischen Länder dringend geboten, sich mit den positiven Gesundheitswirkungen des Vitamin D vertraut zu machen„.

Die meisten positiven Gesundheitswirkungen einer ausreichenden Vitamin D-Versorgung würden, laut Studie, vor allem bei „Volkskrankheiten“ wie Krebs,  Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Osteoporose, Atemwegsentzündungen und im Dental-Bereich anfallen.

Frühere Untersuchungen zum gleichen Thema waren schon zu ähnlich spektakulären Ergebnissen gekommen: hierhier und hier).

Quelle: HighWire

Studie:  W.B. Grant et al.,  Estimated benefit of increased vitamin D status in reducing the economic burden of disease in Western Europe, Progress in Biophysics and Molecular Biology, März 2009 (online vorab publiziert)

Mehr Sonne, weniger Hautkrebs – kann das sein? 15. März 2009

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Er hat`s besser: Mehr Sonne, weniger Hautkrebs

Er hat`s besser: Mehr Sonne, weniger Hautkrebs

Gängige Ansichten, die auch als  Basis für die Vorschläge zum „Solariengesetz“ und seinen Ausführungsverordnungen dienen, lassen sich in zwei Punkten zusammenfassen:

  1. Der „schwarze“ Hautkrebs, das Melanom, wird hauptsächlich und immer durch die Bestrahlung der Haut mit UVB-Strahlen (290–320 nm) verursacht.
  2. Dabei spielen die Solarien in jeder Form eine wesentliche, verstärkende Rolle.

Beide Behauptungen sind falsch, wie jetzt eine Meta-Studie der offiziellen US Food and Drug Administration nachweist.

Ohnehin hatte sich als wissenschaftlicher Konsens aus Studien der vergangenen Jahre und Monate herausgebildet, dass nicht etwa die Bestrahlung mit UVB-Strahlen an sich krebsauslösend sind, sondern nur die unvorbereitete, abrupte, oft mit einem Sonnenbrand verbundene Besonnung die Bildung eines Melanoms unter bestimmten Voraussetzungen fördere – die regelmäßige und maßvolle Besonnung dagegen habe  eine eher schützende Wirkung .  (Wir hatten verschiedentlich über diese Studien berichtet).

Die neue Untersuchung der Food and Drug Administration unter Leitung der renommierten Dermatologin und Radiologin Dianne Godar aber kommt darüber hinaus zu bemerkenswerten Ergebnissen:

  1. Die Zahl der Melanom-Neuerkrankungen (in den USA, aber ebenso in allen anderen Ländern mit überwiegend hellhäutiger Bevölkerung) nimmt seit den 40ger Jahren des vorigen Jahrhundert ständig zu. Dabei ändert sich die Steigung der Wachstumskurve über die Jahrzehnte kaum. Mit der Einführung der Sonnenbank und der massenhaften Verbreitung in den 90ger Jahren ist keine zusätzliche Steigerung verbunden.  Der Einfluss der Solarien auf die Hautkrebsrate ist also gleich oder nahe Null. (Im übrigen zeigen sich ähnliche Steigerungen auch in Ländern, in denen Solarien keine oder nur eine geringe Rolle spielen.)
  2. Die Zuwächse bei den Melanom-Erkrankungen treffen nur auf Büroarbeiter und andere Berufe zu, die in geschlossenen Räumen, nicht aber auf Berufe wie Gärtner oder Landwirte, die ständig im Freien ausgeübt werden. Die Studie weist nach, dass regelmäßige UV-B-Bestrahlung die Gefahr einer Melanom-Erkrankung sogar senkt.

Die Autoren führen dieses Phänomen auf die unterschiedliche Versorgung mit Vitamin D3 zurück, das zum weit überwiegenden Teil durch die kontinuiertliche und maßvolle Bestrahlung der Haut mit UVB gebildet wird. Vitamin D3, umgeformt in das Serum Calcitriol (1,25-dihydroxyvitamin D), bremst das Wachstum der Krebszellen und beschleunigt ihren Zelltod.

Tatsächlich ist  der Vitamin D-Spiegel etwa eines durchschnittlichen Büroarbeiters um ein Vielfaches niedriger als der eines Gärtners. Darüber hinaus ist die Vitamin D-Bildung bei diesen gleichmäßig und konstant, während die Büroarbeiter unter der Woche so gut wie keine UVB-Strahlung aufnehmen und kein Vitamin D bilden können. Lediglich am Wochenende und vor allem – mit negativen Konsequenzen – in den Ferien steigt ihr Vitamin D-Spiegel an. Einzige Möglichkeit: Regelmäßiges Sonnen im Solarium – auch als Hautkrebs-Prävention!

Ist UVA und nicht UVB der Schuldige?

Warum aber der so krasse Unterschied zwischen Büroarbeitern und Arbeitern unter freiem Himmel?

Die Antwort der Forscher:  UVA-Strahlen!
Anders als die UVB-Strahlung wird das UVA nicht durch die Fensterscheiben des Büros absorbiert. UVA-Bestrahlung in den Räumen hat damit immerhin noch 25% der Bestrahlungstärke draußen.

Folge:
Einerseits erhalten die Bürarbeiter zu wenig Sonne (UVB) für eine ausreichende Vitamin D-Synthese, andererseits aber sorgt die UVA-Strahlung nicht nur für Schädigungen der Hautzellen sondern wichtiger noch für die Unterdrückung des bereits gebildeten Vitamin D, das auf diese Weise seine Funktion als „Hautkrebs-Bremse“ nicht mehr ausreichend ausüben kann.

Als die Menschheit sich von der Evolution abkoppelte durch ein Arbeitsleben tagsüber in geschlossenen Räumen und durch künstliche Barrieren, Fensterglas, UVB von UVA trennte, erhöhte sie gleichzeitig damit Ihre Hautkrebsrate,“ so die Forscher in ihrem Resume.

Quelle: PubCrawler

Studie:  D.E. Godar et al.,  Increased UVA exposures and decreased cutaneous Vitamin D(3) levels may be responsible for the increasing incidence of melanoma, Medical Hypotheses. April 2009 ;72(4):434-43 (online vorab veröffentlicht.