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Sonnen-Sucht oder Therapie – Süchtig nach Sonnen-Therapie gegen den Schmerz? 24. Januar 2009

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UV-Strahlen lindern Schmerzen und heben die Stimmung

Als Prof.  Steven R. Feldman, Direktor des Dermatologischen Forschungszentrums an der Wake Forest University in Noth Carolina, USA, vor einigen Jahren die „Sonnenbank- oder Bräunungs-Sucht“ (Tanerexie s. hier) entdeckte,  kam er nachträglich ins Grübeln:

Wir erkannten,“ so Prof. Feldman,“bei der Tanerexie-Studie, dass das UV-Licht irgendetwas Gutes für die Teilnehmer tat, das über das Augenscheinliche (Bräunung, d. Red.) hinausging.

Das war der erste Schritt zur Entdeckung einer Therapie für ein weit verbreitetes und bisher nur schwer zu behandelndes Leiden, einer chronischen Schmerzkrankheit, die den gesamten Körper, Knochen und Muskel befallen kann:  Fibromyalgie.

UV-Licht, zum Beispiel in einem handelsüblichen Solarium, lindert die Schmerzen bei einem Fibromyalgie-Syndrom.
Dieses Ergebnis einer Pilotstudie an der Wake Forest University wurde jetzt auf der Internet-Seite der Fachzeitschrift „The Journal of Alternative and Complementary Medicine“ vorab veröffentlicht.

Die Forscher experimentierten mit zwei Gruppen von Schmerz-Kranken. Beide Gruppen wurden regelmäßig über einen Zeitraum von vier Wochen auf Sonnenbänken bestrahlt – mit dem Unterschied, dass für die erste Gruppe dabei UV-Strahlen verwendet, für die zweite Gruppe aber die UV-Strahlen ausgefiltert wurden. Damit die Gruppe ohne UV-Bestrahlung den Unterschied nicht an der unterschiedlichen Hautfarbe entdecken konnte, wurden beide Gruppen gleichermaßen mit Bräunungs-Sprays „eingefärbt“.

Beide Gruppen mussten in regelmäßigen Abständen über den Zustand ihrer Schmerzen und ihre Stimmungslage berichten.  Dabei stellte sich im Verlauf des Expriments ein immer größerer Unterschied in den Befindlichkeiten der beiden Gruppen heraus. Die „UV-Gruppe“ zeigte eine relevante Verbesserung der Schmerzen und des Gesamtbefindens, die Kontrollgruppe dagegen nicht.

Noch größer war die Wirkung auf die Stimmung der Patienten. Die UV-Strahlen verbesserten die Gemütslage nach dem Einsatz der normalen Sonnenbänke sehr viel deutlicher als die nur wärmenden Strahlen in den Bänken der Kontrollgruppe.

Die Forscher möchten allerdings ihre Ergebnisse der Pilotstudie nicht überbewerten.  Eine Studie mit weit mehr Teilnehmern sei nötig, um die Wirkung von UV-Strahlen der Sonnenbank auf Fibromyalgie-Schmerzen zu untersuchen.

Quelle: Newsletter „Wake Forest University Baptist“, 19.01.09

Studie:  Sarah L. Taylor et al., Pilot Study of the Effect of Ultraviolet Light on Pain and Mood in Fibromyalgia Syndrome, The Journal of Alternative and Complementary Medicine, Volume 15, Number 1, 2009.

Mehr Sonne – weniger Lungenkrebs 15. Dezember 2007

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Menschen in sonnigen Ländern mit häufig wolkenlosem Himmel und geringem Smog-Anteil erkranken weniger oft an Lungenkrebs als Menschen in Regionen, die von der Sonne weniger begünstigt werden.

Beim Vergleich von 111 Ländern der Erde entdeckten Wissenschaftler der University of California, San Diego diesen Zusammenhang von UVB-Strahlung mit einem geringeren Lungenkrebs-Risiko. Je stärker die Sonnenstrahlen von Wolken, Ozon oder Luftverschmutzung gefiltert wird und je geringer daher die Vitamin D-Bildung über die Haut erfolgen kann, desto größer das Risiko an diesem gefährlichen Krebs zu erkranken.

Cedric Garland, einer der federführenden Autoren der Studie, erläuterte in einem Interview, dass Vitamin D die Freisetzung von Chemikalien stimuliert, die in Kombination mit Kalzium eine leimartige Substanz bilden, die die entscheidenden Zellen eng aneinander bindet. Damit wird die Zellteilung gestoppt. Zusätzlich gab es Hinweise darauf, dass Vitamin D das Fortschreiten einer bereits bestehenden Erkrankung verlangsamen kann.

Garland unterstrich dabei die Notwenigkeit einer vernünftigen Besonnung. Ein moderater Kontakt mit Sonnenlicht erhöhe das Risiko, an einem Melanom (dem „scharzen Hautkrebs“) zu erkranken nicht entscheidend. Die einzige Krebsart, die mit einer geringen Menge an Sonne in Zusammenhang steht, ist das Plattenepithelkarzinom, das kaum jemals zum Tod führt – im Gegensatz zum Lungenkrebs.

Ein moderater Kontakt mit Sonnenlicht sei, so Garland, bei fünf bis 15 Minuten in der Mittagszeit gegeben (außer im sog. „Vitamin D-Winter“), wenn rund 40 Prozent der Haut unbedeckt sind. Auf einen Sonnenschutz sollte man während dieser Zeit verzichten, da er die Synthese von Vitamin D verhindere.

(Weitere Studien dieser Forscher zum Verhältnis von UV-Strahlung, Vitamin D und Krebsrisiko hier, hier, hier und hier)

Quelle: PubMed/pte

Studie: S. B. Mohr, C. F. Garland, E. D. Gorham, W. B. Grant, F. C. Garland, Could ultraviolet B irradiance and vitamin D be associated with lower incidence rates of lung cancer?, Journal of Epidemiology and Community Health 2008;62:69-74 (online vorab veröffentlicht)

Wenn die Sonne sinkt droht Leukämie 26. November 2007

Posted by lbmedien in Blogroll, Forschung, sonnenlicht, Vitamin D.
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Wenn die Sonne sinkt - PolarlichtDas Risiko, an Leukämie zu erkranken, ist in Finnland in der dunklen Jahreszeit um 58 Prozent höher als im Sommer. Wesentlicher Grund dafür ist das verbreitete Vitamin D-Defizit in der sonnenarmen Saison.

Finnische Wissenschaftler von der Universität Oulu stiessen auf diesen Zusammenhang bei der Untersuchung von 7,423 Leukämie-Fällen in Finnland in den Jahren 1964-2003.

Studie: T. Timonen et al., Are sunlight deprivation and influenza epidemics associated with the onset of acute leukemia? Haematologica, 2007 Nov;92(11):1553-6.

„Gute Sonne“, „böse Sonne“ und ein alter Code – EUROSKIN-Konferenz in Hamburg 17. Oktober 2007

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logo-euroskin.jpgDass die „gute Sonne“, die biopositiven Wirkungen von Sonne und Solarien, eine so bedeutende Rolle bei der diesjährigen Konferenz der EUROSKIN – organisiert von den führenden Köpfen der Anti-Solarien-Bewegung in der „Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention“ – spielen würde, war nicht von vornherein abzusehen. Die Veranstalter hatten bereits im Vorfeld ihre Absicht deutlich gemacht: „EUROSKIN rät ab von künstlicher Besonnung„.

Die Konferenz mit Wissenschaftlern aus verschiedenen europäischen Ländern, USA und Kanada sollte vor allem auch der Forderung nach einem Verhaltens-Code (Code of Practice) für den Betrieb von Solarien den nötigen Schub verleihen.

Solarien “Code of Practice”Allerdings war dann schon die Vorlage des Codes eine gewisse Überraschung: Die dort aufgestellten Forderungen sind praktisch eine Kopie der Regularien, die bereits vor vier Jahren am „Runden Tisch Solarien“ unter aktiver Mitwirkung der Solarienverbände verabschiedet worden waren. Lediglich das Drängen nach direkten staatlichen Eingriffen setzten diese Forderungen ab von der damals beschlossenen und erst im vergangenen September bekräftigten freiwilligen Zertifizierung von Sonnenstudios und anderen kommerziell betriebenen Solarien unter dem Gütesiegel „Geprüftes Sonnenstudio„.

Während der „Code of Practice„-Entwurf ausschliesslich auf den – von allen Beteiligten immer schon vertretenen – notwendigen Schutz vor mißbräuchlicher Nutzung von Sonnenbänken und den Folgen für die Hautgesundheit abhebt, zeigten die Vorträge und Diskussionen in den drei Konferenztagen, dass es bei dieser Frage keineswegs nur oder auch nur überwiegend um Schutz vor UV-Strahlung und im Extremfall Hautkrebs geht, sondern um das Thema „Sonne, UV-Strahlen und Gesundheit„. Die Referate so bekannter Forscher aus Übersee wie die Professoren Reinhold Vieth und William B. Grant zeigten die überragende Bedeutung des „Sonnenschein-Vitamins“ D für die Vorbeugung vor und Heilung von zahllosen Erkrankungen.

Die Bekämpfung des „epidemischen“ Mangels an Vitamin D vor allem in den Industrieländern werde mit seinen Folgen für die „Volksgesundheit“ und damit auch für die solidarisch finanzierten Gesundheitssysteme durch die Entdeckungen der Wissenschaft in den letzten Jahren immer drängender.

Prof. Vieth von der Universität Toronto zitierte die jüngsten Revisionen der offiziellen Richtlinien und der Empfehlungen von Gesundheitsorganisationen zum „Sonnenschein-Vitamin“ (wir hatten über Diskussionen zu Neufassungen kanadischer, US-amerikanischer und australischer Richtliniern und Empfehlungen verschiedentlich berichtet, z.B. hier, hier, hier, hier und hier).

Prof. Grant von der Universität San Diego, Kalifornien: „Die positiven Gesundheitswirkungen einer mäßigen UV-Bestrahlung überwiegen bei weitem die Gesundheitsrisiken, solange die UVB-Dosis angemessen ist.“

Genau über diese „angemessene Dosis“ wurde heftig gestritten ebenso wie über die Frage, wie diese Dosis gemessen werden sollte.

Dass sich auch das Thema „Sonne, Sonnenbank und Hautkrebs“ nicht für schlagwortartige Verkürzungen eignet, zeigten Vorträge wie die der Profs. Doré und Autier (s. auch den Bericht über dessen jüngste Veröffentlichung). Vor allem gibt es keine abschliessende Antwort auf die Frage: “ Sind Sonne und (welche Art von) Solarien und in welcher Dosis und Häufigkeit mitverantwortlich für die Entstehung von `schwarzem` Hautkrebs (Melanom)?“. Prof. J.F. Doré dazu: „Unregelmäßige (intermittierende) Besonnung und Sonnenbrände, insbesondere im Kindesalter, sind ein bedeutenes Umweltrisiko (neben den diversen Erbfaktoren etc., d. Red.) für Melanombildung, während fortgesetzte Besonnung eher einen leicht schützenden Effekt gegen Melanoma ausübt.

Tatsächlich gehen in vielen Ländern, so einge Referenten, die Steigerungsraten beim Melanom zurück trotz steigender Solariennutzung in diesen Ländern.

Geprüftes SonnenstudioIn der abschliessenden Pressekonferenz heute wiederholten die Veranstalter, flankiert von Vertretern des Bundesumweltministerium, der EU, der Deutschen Krebshilfe und der Strahlenschutzkommission, die bekannten Positionen und Forderungen – einschliesslich der Regelung von Solarienbesuchen Minderjähriger im Rahmen einer umfassenden Umweltgesetzgebung.

Übereinstimmend unterstrichen alle die besondere Bedeutung der Zertifizierung mit dem Qualitätssiegel „Geprüftes Sonnenstudio„.

In einer ersten Stellungnahme zeigten sich Vertreter der deutschen und europäischen Solarienverbände zufrieden mit der sichtbar gewordenen Chance, in vielen Fragen einen breiten Konsens für die Zukunft der künstlichen Besonnung schaffen zu können:

ESA und Photomed begrüßen die Anstrengungen zu einer europaweiten Harmonisierung der Regelungen für die Nutzung von Sonnenbänken„. Erfreulich sei auch die sich allmählich durchsetzende Erkenntnis über die Bedeutung der positiven Gesundheitswirkungen von UV-Strahlung, insbesondere bei der Versorgung breiter Bevölkerungskreise mit dem lebenswichtigen Vitamin D. Dass dabei der künstlichen Besonnung in fachlich kontrollierten Solarien eine immer größere Bedeutung zukomme, werde sich auch in EUROSKIN-Kreisen langfristig durchsetzen. (Original der ESA Pressemeldung).

(Alle Zitate sind Übersetzungen aus dem Englischen durch die Redaktion)