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Sonnenbank-Nutzer sind besser gebildet und wissen mehr 10. August 2009

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schlau-klein

Sind Sonnenbank-Nutzer klüger?

Zwischen dem Image der künstlichen Besonnung vor allem in den Medien und der Wirklichkeit der Sonnenbank-Nutzer klafft eine beträchtliche aber bezeichnende Lücke.

Während die Medien ein Prolo-Goldkettchen-Blondes-Dummchen-Bild vom durchschnittlichen Solarienbesucher zeichnen belegt die neueste, repräsentative Studie des Forschungszentrums Jülich das Gegenteil:

Während 80 Prozent der Sonnenbank-Nutzer Abitur oder einen höheren Abschluss vorweisen konnten, lag der Prozentsatz der Nicht-Nutzer deutlich darunter, bei lediglich 70 Prozent.

Nun heisst das ja nicht notwendig, dass der durchschnittlich Sonnenstudio-Besucher klüger ist als der Nicht-Besucher, aber die von vielen Seiten gern gehätschlte Vorstellung vom tumben Turbo-Bräuner im Münz-Mallorca bleibt nach diesen Befunden wenig bis garnichts übrig.

Gestützt wird diese Beobachtung von der Tatsache, dass die Sonnenbank-Nutzer in der Regel besser Bescheid wussten auch über die negativen Seiten der UV-Strahlen bei einem Mißbrauch  als die Nicht-Nutzer.

Einen ähnlichen Befund erbrachte auch die repräsentive Umfragestudie der Meinungsforscher von mind`s research von Ende 2008 imn Auftrag des Solarienherstellers Ergoline. Dort hatte die überwältigende Mehrheit der Solarienbesucher aber eben auch der Nicht-Besucher die Behauptung entschieden zurückgewiesen, künstliche Besonnung sei ein Unterschichten-Phänomen.

(Über die Studie des Forschungszentrums Jülich hatte wir hier  bereits berichtet).

Studie des Forschungszentrums Jülich:
Franziska U. Börner et al., A population-based survey on tanning bed use in Germany, BMC Dermatology 2009,  9:6, 20. Juli 2009 (online vorab)

Studie des Meinungsforschungs-Instituts mind`s research:
Usage & Attitude Befragung zur Solariennutzung in Deutschland. Repräsentative Endkundenbefragung - 2008 –

Was haben Japaner mit den IARC-Experten zu tun? 3. August 2009

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Die Einsortierung der Solarien in die oberste Schublade der „krebserregenden“ Substanzen durch die International Agency for Research on Cancer (IARC) hat erhebliche Wellen geschlagen.

Nachdem die Verbände bereits am Tag nach der Veröffenltichung ein wenig Ausgewogenheit in die wissenschaftliche und politische Diskussion gebracht haben, geht die Arbeitsgemeinschaft der zertifzierten Studios im Photomed-Verband (IGS) noch einen Schritt weiter und versucht es einmal mit aufklärerischem Humor.  Sie zeigt in einem Poster, zu welch absurden Schlüssen die IARC-Behauptungen führen können.

"Die Füße im Feuer" - IARC-Deutung der Ballade von C. F. Meyer?

"Die Füße im Feuer" - IARC-Deutung der Ballade von C. F. Meyer?

Gerade die Qualitäts-Sonnenstudios mit ihrem Beratungsschwerpunkt auf gesundem Sonnen fühlen sich von der IARC-Aktion doppelt unfair getroffen, sozusagen als Kollateralschäden im Kampf der dermatologisch inspirierten WHO-Forscher gegen den Mißbrauch von UV-Strahlen.

IARC: Halbe Wahrheiten und bewusstes Missverstehen 31. Juli 2009

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Es ist bemerkenswert: Negative Nachrichten über Solarien scheinen manche Redaktionen zu ungeahnten poetischen Höhenflügen zu inspirieren. So auch die schlichte Nachricht, dass Sonnenbänke nun endgültig von der Wissenschaftsagentur der WHO, der IARC,  in die Kategorie „krebserregend“ eingestuft wurden.

Phantasievolle Vergleiche

Phantasievolle Vergleiche

Die Sonne selbst ist da der künstlichen Sonne um Jahre voraus, sie tauchte schon 1992 in der Liste der „Krebserreger“ auf.

Nachdem BILD, wie so oft, den Weg gewiesen hatte mit einer Überschrift wie: „Solarium gefährlicher als Zigaretten„, folgten andere mit phatasievollen Steigerungen bis hin zu Vergleichen mit Arsen und Senfgas. Dass diese Vergleiche sachlicher Blödsinn sind, fiel offensichtlich den dichtenden Redakteuren nicht auf. Recherche ist anstrengend und zeitraubend, und wer in den Medien hat heutzutage noch die Kraft und die Muße dazu.

Diese publizistischen Kraftakte veranlassen nun doch die ansonsten eher schweigsamen Solarienverbände, zumindest die schlichtesten Fakten wieder ins Gedächtnis zurückzurufen. So schreiben die beiden deutschen Branchenverbände Photomed und SLS in einer Stellungnahme unter dem Titel „Zurück zur Sachlichkeit„:

photomed-logo-neuMit der Einstufung der Solarien in die höchste Gefahrenstufe für das Melanom durch die Internationale Wissenschafts-Agentur der WHO (IARC) ist eine Welle fehlinformierter wie fehlinformierender Meldungen durch die deutschen Medien geschwappt. Wir möchten zur Versachlichung der Diskussion einige Informationen beisteuern:

  1. Die UV-Strahlen der Sonne sind bereits vor vielen Jahren in die Liste (Kategorie 1) der potentiell krebserzeugenden Substanzen/Strahlungen aufgenommen worden. Neu ist lediglich die Aufnahme der Solarien in diese Liste.
    Über den Grad der Gefährdung ist damit nichts ausgesagt.
    Es käme sicher keinem Journalisten in den Sinn, den Sonnenschein an einem heiteren Sommertag mit einem feindlichen Senftgas-Angriff gleichzusetzen. Das aber ist in einigen Meldungen über die Einstufung der Solarien in die Kategorie 1 geschehen.
  2. Die IARC-Einstufung von Sonne und Solarien als „karzinogen“ (krebserzeugend) ist in der wissenschaftlichen Debatte heftig umstritten. Eine Reihe der angesehendsten, internationalen UV- und Vitamin D-Forscher haben öffentlich und scharf Front gemacht gegen die Schlussfolgerungen der IARC Review-Studie von 2006 und den Report von Ende 2008, auf denen die jetzige Einstufung beruht. Die eigentliche Begründung steht noch aus und ist erst für die nächsten Monaten angekündigt….
  3. In der Tat gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege dafür, dass moderates, kontrolliertes Sonnen im Freien wie auf der Sonnenbank zur Entstehung von Melanoma beiträgt.
  4. Es gibt dagegen eine Vielzahl von Studien, die nachweisen, dass regelmäßiges, moderates Sonnen die Haut vor dem Melanom schützt, also eine eher präventive als auslösende Wirkung hat.
  5. Studien belegen darüber hinaus, dass Sonnen und dadurch die Bildung von ausreichendem Vitamin D-Serum im Blut die Chance erheblich erhöht, ein Melanom zu überleben.
  6. Es kann vermutet werden, dass übermäßiges Sonnen in längeren Abständen (typisch: Sonnenbrand am Beginn der Ferien) die Bildung von Melanoma fördert – insbesondere bei Sonnenbränden im Kindesalter. Für die regelmäßige, kontrollierte Besonnung im Solarium gilt das nicht……
  7. Regelmäßige, moderate Besonnung im Freien oder im Solarium führt zu einem gleichmäßigen, gesunden Vitamin D-Spiegel im Blut. Eine ausreichende Vitamin D-Versorgung reguliert die Zellteilung und schützt vor vielen Krebsarten – einschließlich dem Melanom!
  8. Regelmäßige, moderate Besonnung im Freien oder im Solarium heilt, oder schützt vor, chronischen Erkrankungen, darunter Osteoporose, Osteomalazie und Muskelschwäche, Autoimmunerkrankungen wie Diabetes, Multiple Sklerose und TB, Herz- und Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, Nerven- und psychische Erkrankungen wie Alzheimer, Demenz oder Depressionen. Diese Wirkungen des „Sonnenschein-Vitamins“ sind zum großen Teil in der wissenschaftlichen Diskussion nicht oder kaum noch umstritten.
  9. In den meisten Ländern der Welt erhalten die Menschen eher zu wenig als zuviel Sonne – vor allem in den Industrieländern mit ihren „sonnenfernen“ Lebens- und Arbeitsstilen. Für Deutschland hat das Robert-Koch-Institut, Berlin, eine Unterversorgung von knapp 60 Prozent der Bevölkerung festgestellt – bei einigen Rsikiogruppen und im Winter liegt diese Defizit bei über 80 Prozent.
    Die Einordnung der UV-Strahlen der Sonne oder der Sonnenbank in die höchste Risiko-Kategorie für Krebs kann zu zusätzlichen, für die Gesundheitsvorsorge der Menschen katastrophalen Verhaltensänderungen im Verhältnis zu Sonne und Besonnung führen. Das hätte weit reichende negative Konsequenzen für die Prävention chronischer Krankheiten. Diese Aktion der IARC könnte die Gesundheitssysteme der Länder Milliardenbeträge kosten – ganz abgesehen von den unnötigen Leiden chronisch kranker Menschen.

In bis zu tausend wissenschaftliche Studien jährlich aus renommierten internationalen Forschungseinrichtungen werden seit Jahren die positiven Gesundheitswirkungen der UV-Strahlen von Sonne und künstlicher Besonnung nachgewiesen. Es wäre an der Zeit, neben den gesundheitsgefährdenden Wirkungen (Stichwort: Hautkrebs) übermäßiger UV-Bestrahlung die – ebenfalls durch eine von der WHO initiierte Studie eindrucksvoll belegt – um ein Vielfaches bedeutenderen positiven Wirkungen mäßiger und regelmäßiger Besonnung zur Kenntnis zu nehmen und damit einen vernünftigen, für die physische und psychische Gesundheit der Bevölkerung zunehmend wichtigen Beitrag zum richtigen Umgang mit Sonne und Solarium beizutragen.“

esalogositejpgDie European Sunlight Association (ESA) schreibt in einer Pressemeldung:

„.…Da Sonnenbänke das gleiche UV-Licht produzieren wie die Sonne, kann auch unmäßiges Sonnen und Solarien-Missbrauch genau so wie der übermäßige Aufenthalt an der Sonne mit bestimmten Hautkrebsarten in Verbindung gebracht werden.

In der gleichen IARC-Kategorie befinden sich zum Beispiel Rotwein und gesalzener Fisch.  Wissenschaftliche Studien belegen, dass der Konsucm von Rotwein und anderen alkohohaltigen Getränken ein höheres Krebsrisiko mit sich bringt als das Bräunen der Haut.

Es ist nun aber völlig unverantwortlich, die Nutzung der Sonnenbank mit dem tödlichen Senfgas oder Arsen zu vergleichen, wie das leider einige Medien getan haben….“

Ist in diesem aufgeheizten Meinungsklima eine ausgewogene Berichterstattung noch möglich? Ist die Abhängigkeit der Medien von den „schlechten Nachrichten“ tatsächlich so groß, dass eine „schlechte“ Nachricht hundert mal so viel Platz in der Berichterstattung erhält als hundert „gute“ Nachrichten. Beim Thema Sonne und Solarien scheint das Verhältnis eher noch ungünstiger zu sein. Eine an sich wenig bemerkenswert Meldung wie die IARC-Einstufung der Solarien kann schlagartig den ständigen Strom positiver Nachrichten über die erstaunlichen Entdeckungen immer neuer Gesundheitswirkungen etwa von UV-Stahlen und Vitamin D mühelos verdrängen.

Die Kosten trägt am Ende die Gesundheit und das Wohlbefinden der gesamten Bevölkerung.

Prof. Dr. Michael F. Holick: Kein Zusammenhang zwischen vernünftigem Sonnen und „schwarzem“ Hautkrebs 29. Juli 2009

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Es gibt in der Forschung keinerlei glaubwürdige Belege dafür, dass vernünftiges Sonnen „schwarzen“ Hautkrebs verursacht über das hinaus, was ohnehin in der Bevölkerung existiert.”

Diese Aussage aus einem kürzlich aufgenommenen Interview des wohl berühmtesten UV- und Vitamin D-Forschers, Prof. Michael F. Holick,  liest sich wie ein vorweg genommener Kommentar zu den Meldungen von heute: Die wissenschaftliche Arbeitsgruppe für Krebsforschung der WHO,  IARC, hatte Sonnenschein und Solarien in die höchste Gefahrengruppe für Krebsrisiken eingestuft. Top-Risiko beim  Sonnenbaden im Schwimmbad oder im Solarium, das zumindest versuchen uns die IARC-Autoren zuzurufen.

Dagegen Prof. Holick:

Holick verweist auf den gegenüber den Gefahren um ein Vielfaches höheren Nutzen mäßiger aber regelmäßiger Besonnung, vor allem auf die heilende und schützende Wirkung des „Sonnenschein-Vitamins“ für viele chronische „Volkskrankheiten“ wie Osteoporose, Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-, Autoimmun- und Infektionskrankheiten und eben auch viele Krebserkrankungen.

Der norwegische Forscher und federführende Autor vieler Studien zu UV-Licht, Vitamin D und Krebs, Prof. Johan Moan, kommt in einem anderen Interview zu einem ähnlichen Schluss für die Sonnenbänke:
Richtig genutzte Sonnenbänke sind vor allem im Winter eine absolut gute Sache. Am Äquator, wo wir herkommen, haben die Leute Vitamin D gleichmäßig das ganze Jahr lang. … Das Beste für unseren Körper wäre eine gleichmäßige Versorgung mit Vitamin D durch das gesamte Jahr. Das können wir erreichen, indem wir die richtigen Sonnenbänke in der richtigen Weise nutzen“.

Eine von der WHO selbst in Auftrage gegebene Studie beziffert die positiven Gesundheitswirkungen von Besonnung und Vitamin D gegenüber den möglichen Gefahren für die Haut auf ein Verhältnis von 2.000 : 1.

Die IARC-Entscheidung macht, wie so oft bei Kampagnen gegen Sonne und Solarien, keinen Unterschied zwischen dem häufigen aber relativ ungefährlichen „weissen“ und dem gefährlichen „schwarzen“ Hautkrebs.

Die Forschungsgruppe war bereits bei der Veröffentlichung ihres Reports „Vitamin D and Cancer“ Ende 2008 von vielen internationalen Forscher heftig angegriffen worden.  Die wichtigsten Vorwürfe: Eine einseitige Auswahl der im Report berücksichtigten Studien und eine Zusammenfassung in Thesenform, die der vorangegangenen Beschreibung und Diskussion der wissenschaftlichen Ergebnisse nicht entpräche.

Quellen:

Die IARC-Entscheidung über die Einstufung von Sonnenbänken.

Kritik eine Gruppe bekannter UV- und Vitamin-D Forschern, darunter die deutschen Autoren Prof. Jörg Reichrath und Prof. Armin Zittermann am IARC-Report
Kritik von Prof. Michael F. Holick am IARC-Report
Kritik von Prof. William B. Grant am IARC-Report

Wer nutzt Sonnenbänke und warum in Deutschland? 22. Juli 2009

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Seit Jahren schon werden die Daten aus dieser Studie am Meinungsmarkt gehandelt, jetzt endlich erscheint die Studie  aus dem Forschungszentrum Jülich selbst, wenn auch vorerst noch ohne die Mehrzahl der Tabellen und Graphiken, in der frei zugänglichen Zeitschrift „BMC Dermatology“ (BioMed Central): Die Umfragestudie zur Nutzung von Sonnenbänken in Deutschland.

Solariennutzung in Deutschland - Graphik: BMC Dermatology

Solariennutzung in Deutschland nach Alter und Geschlecht  – Graphik: BMC Dermatology

Nach Erscheinen der vollständigen Daten werden wir ausführlicher darauf zurückkommen. Einen ersten Überblick bietet die nebenstehende Graphik.

28 Prozent der Deutschen im Alter ab 14 Jahren haben irgendwann einmal irgendwo (Sonnenstudio, Fitness-Center, Schwimmbad, zu Hause o.ä.) eine Sonnbank benutzt.  11 Prozent tun das 10mal pro Jahr oder häufiger. Das sind etwa 7,8 Millionen „aktive Nutzer“.

Die Altersgruppe mit der höchsten Nutzung sind die 30-44jährigen, wobei der relativ hohe Anteil von Männern erstaunt. Sonnenbank-Nutzung ist offensichtlich nicht mehr ganz überwiegend Frauensache – ausser bei den Jugendlichen unter 18 Jahren. Da spielen die Jungen mit 2 Prozent „Intensivnutzern“ so gut wie keine Rolle.

Die etwa 700.000 Jugendliche mit mehr oder weniger aktiver Sonnenbank-Nutzung machen – das hatten die Solarienverbände auch in eigenen Untersuchungen festgestellt – magere 3,5 Prozent der Solarien-Kunden aus.

Überraschend sind die Ergebnisse nicht. Aber schon auf den ersten Blick erstaunt die in der Wissenschaft nicht immer übliche Offenheit, mit der die Interessen hinter der Studie deutlich ausgesprochen werden.  Die Forscher machen kein Hehl daraus, dass ihre Untersuchung dazu dienen soll, den Gegnern von Solarien  im Kampf  gegen die verderblichen Auswirkungen von Sonne und künstlicher Besonnung die Waffen zu schärfen. Die Studie wurde aufgelegt „…wegen der potentiell negativen Wirkungen der künstlichen Besonnung für die öffentliche Gesundheit…“ (Alle Übersetzungen, d.Red.)
Die Autoren machen sich viele Gedanken darüber, wie man „die Nutzungsrate der künstlichen Besonnung wirkungsvoll zurückdrängen“ könnte und mahnen alle Ärzte im Umgang mit ihren Patienten, „…häufiger und mehr  die bösen Gesundheitsfolgen in Zusammenhang mit Sonnenbänken zu betonen.

Über die positiven Gesundheitswirkungen von Sonne und Solarien wird kein Wort verloren. Abwägen war hier nicht der Auftrag. Auftraggeber: Das Bundesamt für Strahlenschutz.

So sind denn bemerkenswert an der Studie nicht eigentlich die vorgelegten Ergebnisse – ähnliche Studien in anderen Ländern haben ähnliches festgestellt – als vielmehr das spürbare Erstaunen der Autoren über die Motivationslage der Solarien-Nutzer („Bräune ist attraktiv„, „Sonnen fühlt sich gut an“ oder gar „Bräune ist gesund„) und die Sorge darüber, dass offensichtlich die Angst-Kampagnen gegen Sonnenbank-Nutzung und die Drohung mit dem „schwarzen Hautkrebs“ an dieser Motivationslage nichts ändern. Im Gegenteil, die Intensiv-Nutzer (damit meinen die Autoren Menschen, die sich mindestens 10 Besonnungen pro Jahr leisten) unter den Studien-Teilnehmern waren durchschnittlich besser informiert als die Nicht-Nutzer.

Ein aufmerksamer Leser der einschlägigen Literatur (und natürlich ein Leser dieses Weblogs) könnte da auf die Idee kommen zu sagen: eben!

Quelle: BioMed Central

Studie:  Franziska U. Börner et al., A population-based survey on tanning bed use in Germany, BMC Dermatology 2009,  9:6, 20. Juli 2009 (online vorab)

Solariengesetz verabschiedet 19. Juni 2009

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Foto: R. Maschewski

Foto: R. Maschewski

Wie erwartet passierte heute mittag das „Solariengesetz“ (Gesetz zur Regelung des Schutzes vor nichtionisierender Strahlung) mit der Mehrheit von Koalition, Grünen und Linken in Zweiter und Dritter Lesung den Bundestag ohne viel Aufhebens.

Tatsächlich enthält das Gesetzt ausser dem Solarienverbot für Jugendliche unter 18 Jahren wenig Substantielles. Erst die Ausführungsverordnung(en) werden die Weichen für die Zukunft der Besonnungsbranche stellen. Die Diskussion um die Details dort hat erst begonnen.

Nach der vermutlich „glatten“ Verabschiedung im Bundesrat am 10.Juli, nach Unterzeichnung durch den Bundespräsidenten und nach Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt wird das Gesetz vermulich in der jetzt vorliegenden Form gültig – voraussichtlich spätestens im September.

Interessanter als der Vorgang selbst ist die unmittelbare Medien-Reaktion. Wie schon in der Vergangenheit referieren alle Medien – zumeist im Gefolge der dpa-Meldung aus dem Bundestag – reflexartig die seit Jahren wiederholten „Formeln“, mal mit Zitat der Autoren Deutsche Krebshilfe und ADP , mal ohne, über die verderblichen Folgen der künstlichen Besonnung im allgemeinen und für Jugendliche unter 18  Jahren im besonderen.

Dabei ist nicht eigentlich die Einseitigkeit der Auswahl halbwahrer wissenschaftlicher Befunde und der eher „spielerische“ Umgang mit Statistiken bemerkenswert, als vielmehr die Unbefangenheit dieser Medien, solche Behauptung ohne jede Überprüfung nachzuplappern.

Nun ist die Verabschiedung eines ohnehin seit langem von allen Seiten eher gelassen-freundlich erwarteten Gesetzes sicher kein zwingender Anlass für eine differenzierte Analyse auf den aktuellen Medienseiten. Dennoch könnte man erwarten, dass gewisse polemische Kunstgriffe aus Angst-Kampagnen gegen Sonne und Solarien in ernstzunehmenden Medien keine Chance hätten. Beispiel:  „Von den schätzungsweise 14 Millionen Solarienbenutzern (haben) mehr als drei Millionen im Alter von 10 bis 17 Jahren mit dem künstlichen Bräunen begonnen.“

Woher auch immer diese drei Millionen geschöpft wurden, sicher ist, dass darunter 10-13-jährige praktisch garnicht und 14-15jährige nur in verschwindenden Mengen zu finden waren.  Tatsächlich weisen ja jedermann zugängliche Studien aus, dass z.B. der Anteil der 14jährigen, die sich regelmäßig, also einmal im Monat oder häufiger, auf die Sonnenbank legen, nicht einmal die 1-Prozent-Grenze überschreiten. Tatsächlich aber treibt die Vorstellung einer Art Massenbesonnung von 10jährigen, die mit einem solchen Zitat provoziert wird, dem ahnungslosen Leser Schauer über den Rücken und sichert die Zustimmung zu strengsten Maßnahmen gegen solch kinderschänderische Umtriebe.
(Kürzlich erst hatte ein veritabler Charité-Professor sich zu der dann viel zitierten Behauptung aufgeschwungen,  50 Prozent aller 14jährigen benutze regelmäßig ein Solarium – vermutlich mit dem schwer angreifbaren ethischen Argument, im Interesse einer guten Sache – hier: der Diffammierung der künstlichen Besonnung – sei ein Unterschied zwischen Behauptung und Wirklichkeit von läppischen 49 Prozentpunkten gerechtfertigt.)

Kein Wunder also, dass beim Verprügeln der „bösen“ Sonne die wesentlich gravierenderen Gesundheitsfolgen der „guten“ Sonne auf der Strecke bleiben.

Dabei geht es garnicht um das „Solariengesetz“ selbst, dem nicht einmal die Branchenverbände widersprochen haben, wenn ihnen auch eine Verbotsregelung ab 16 Jahren aus wohlerwogenen Gründen (Jugendliche sind neben den Alten die größte Risikogruppe bei den Negativfolgen des Vitamin D-Mangels) vermutlich lieber gewesen wäre. Erschreckend ist vielmehr die emotional aufgeladene Einäugigkeit der veröffentlichten Meinung, die halbe Wahrheiten über wissenschaftlich durchaus umstrittene Negativ-Folgen der künstlichen Besonnung bedenkenlos verbreitet und bei den wissenschaftlich oft sehr viel solider oder zumindest ähnlich solide abgesicherten positiven Sonnen- und Solarienfolgen merkwürdige Berührungsängste entwickelt.

Dabei dürfte es doch garnicht so schwierig sein,  die nicht-kontroversen Fakten zu akzeptieren und die kontroversen, wissenschaftlich umso spannenderen Fragen offen und abgewogen öffentlich zu diskutieren.  Ein Gesetzgebungs- und Verordnungsprozess wäre dafür tatsächlich eine willkommene Gelegenheit –  eine Gelegenheit allerdings, die einmal mehr vertan zu werden droht.

Solariengesetz – regulieren oder ersticken? 13. März 2009

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Kaum war das Umweltgesetzbuch am Widerstand vor allem der CSU gescheitert, schon legte das Bundesumweltministerium ein gesondertes „Solariengesetz“ vor, das praktisch wortgleich dem IV. Buch des Umweltgesetzbuchs formuliert war („Gesetz zur Regelung des Schutzes vor nichtionisierender Strahlung, NISG“). Der Entwurf ist auf der Website des BMU einzusehen.

Wie im gescheiterten Umweltgesetzbuch – IV. Buch – sind alle substantiellen Regelungen, ausser dem Solarienverbot für Jugendliche unter 18 Jahren, späteren Verordnungen vorbehalten.  Aber schon im wenig später tagenden Koalitionsausschuss wurde man sich nicht wirklich über die Eckpunkte, wie etwa das Solarienverbot Jugendlicher, einig. Das sollten die Fraktionen im Bundestag untereinander ausfechten, so hieß es.

Dennoch winkte das Kabinett die Vorlage in seiner Sitzung am 11. März durch. Das Parlament und seine Ausschüsse sind jetzt am Zug. Das müsste nun schon eine Art ICE sein, wenn das Gesetz noch vor Ende der Legislaturperiode am Ziel sein sollte. Ein „Fahrplan“ sieht die Verabschiedung des Gesetzes spätestens im Juli vor:

  • 1. Lesung Bundestag 07.05.2009
  • Erste Lesung Bundesrat 15.05.2009
  • 2. und 3. Lesung -Verabschiedung Bundestag 19.06.2009
  • Verabschiedung Bundesrat 10.07. 2009
  • Unterzeichnung durch den Bundespräsidenten und Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt

6 Monate nach Unterzeichnung und Veröffentlichung tritt das Gesetz in Kraft – sprich:  Ende 2009/Anfang 2010

Ob und wann die Ausführungsverordnungen dann folgen – und damit die eigentlichen Inhalte – ist offen.

Anders als das Bundesnaturschutzgesetz und das Bundeswassergesetz könnte das „Solariengesetz“ (das Gesetz und die inhaltlich entscheidenden Ausführungsverordnungen) bei seiner Vorgeschichte den Wettlauf mit dem Ende der Legislaturperiode also dennoch verlieren und erst im nächsten Bundestag neu verhandelt werden. Im Interesse der „Planungssicherheit“ für alle Teilnehmer im Besonnungsmarkt wäre das bedauerlich.

zerti-neuFreiwillige gegen staatliche Regelung – wirklich ein Gegensatz?

Eng verbunden mit dem Schicksal des „Solariengesetzes“ ist die weitere Entwicklung des Gütesiegels „Geprüftes Sonnenstudio„.

Hier entwickelte sich ein merkwürdiges Zusammenspiel von Solariengegnern und Teilen der Solarienbranche:  Während das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die zweifellos negativen – wenn auch nicht annähernd im behaupteten Umfang-  Ergebnisse der Kontrollen bei den zertifizierten Studios dankbar zum Anlass nahm, mit der groben Keule die „Geprüften Sonnenstudios“ zu prügeln, um die unbedingte Notwendigkeit eines umfassenden Gesetzes zur Detailregelung des Besonnungsmarktes zu „beweisen“, verfielen Vertreter der Solarienbranche in eine trotzige „dann-eben-nicht“-Haltung und erklärten die Zertifizierung für gescheitert. Eigene Anstrengungen und Initiativen seien da nun nicht mehr nötig und sinnvoll. Wo alle Studios gleich gemacht seien, wäre eine Differenzierung durch Qualität nicht mehr möglich und vor allem nicht mehr wirtschaftlich. Ein Qualitätssiegel hätte damit seinen Sinn verloren.

Denkblockaden lösen!

Nicht zuletzt diese wechselseitige Denk-Blockade scheint mitverantwortlich zu sein für den fatalen Schwebezustand, in dem alle Initiativen und Anstrengungen für eine notwendige Fortentwicklung der Besonnungs-Dienstleistungen zu ersticken drohen.

In Wirklichkeit aber verhindern die „Extremisten“ auf beiden Seiten die nahe liegende und sowohl in anderen Branchen als auch für die Solarienbranche in anderen Ländern längst funktionierende Lösung des Problems im Konsens:
Eine gesetzliche „Basisregelung“, die eine gesunde Grundlage für gleiche Wettbewerbsbedingungen unter den Sonnenstudios, Herstellern und Dienstleistern schafft, aber ausreichend Raum lässt für die kreative Fortentwicklung der Besonnungsleistungen und für Angebote überlegener Qualität zu angemessenen Preisen.

Zum Wohle keineswegs nur der Solarienbranche und der gut geführten Sonnenstudios, sondern viel mehr noch im Interesse des mündigen Verbrauchers, der sehr wohl beurteilen kann, wo er die Wohlfühleffekte der Sonnenbank gekoppelt mit den zahllosen positiven Wirkungen für die physische und psychische Gesundheit im Vertrauen auf ein professionelles und leidenschaftlich interessiertes Studio-Management entspannt genießen kann – und wo eben nicht.

Und wenn ihm dabei ein strikt kontrolliertes, freiwilliges Gütesiegel die Wahl erleichtert, um so besser! Der Bürokraten-Traum von der totalen Regulierung schliesst jeden Qualitäts-Wettbewerb um den kritischen Verbraucher aus und hinterlässt: Gleichgültigkeit! Wer will das schon!

Prügelei um eine Sonnenbank – für Pferde 3. Februar 2009

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In Vertretung für die prügelnden Pferdebesitzer ...

In Vertretung für die prügelnden Pferdebesitzer ...

Der Richter nannte es einen „unschönen Vorfall“ befand dann aber auf  „Freispruch“.

Dabei war es ziemlich brutal zugegangen bei einer Prügelei zwischen einer Reiterin und einem Reiter, beide Doktoren, um den Zugang zum Pferde-Solarium auf einem Reitplatz in Salzburg.

Weil das Pferd der Doktorin nach einer Springstunde geschwitzt hatte, wollte es die Frau (51) ins Solarium stellen. Dort war aber schon der Hengst eines 65-Jährigen Reiterfreundes. Ein Wort ergab das andere, auch der Ausdruck „Arschkuh“ soll gefallen sein, schließlich wurde es brutal:

Die Frau schlug mit einer Schaufel und brach dem Solariums-Konkurrenten einen Mittelhandknochen. Der wehrte sich mit der blanken Faust und verpasste der rabiaten Reiterin ein paar Kopfnüsse.

Die beiden Pferde blieben unbeschädigt und – wie man hört –  unbeeindruckt.

Der ratlose Richter hörte sich beide Versionen der Geschichte an und kam zu dem Schluss –   „Tatzeugen gibt es nicht, und das Pferd können wir nicht befragen“ – das Verfahren aus Mangel an Beweisen einzustellen.

Quelle: Tirol Online

Sonnen-Sucht oder Therapie – Süchtig nach Sonnen-Therapie gegen den Schmerz? 24. Januar 2009

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UV-Strahlen lindern Schmerzen und heben die Stimmung

Als Prof.  Steven R. Feldman, Direktor des Dermatologischen Forschungszentrums an der Wake Forest University in Noth Carolina, USA, vor einigen Jahren die „Sonnenbank- oder Bräunungs-Sucht“ (Tanerexie s. hier) entdeckte,  kam er nachträglich ins Grübeln:

Wir erkannten,“ so Prof. Feldman,“bei der Tanerexie-Studie, dass das UV-Licht irgendetwas Gutes für die Teilnehmer tat, das über das Augenscheinliche (Bräunung, d. Red.) hinausging.

Das war der erste Schritt zur Entdeckung einer Therapie für ein weit verbreitetes und bisher nur schwer zu behandelndes Leiden, einer chronischen Schmerzkrankheit, die den gesamten Körper, Knochen und Muskel befallen kann:  Fibromyalgie.

UV-Licht, zum Beispiel in einem handelsüblichen Solarium, lindert die Schmerzen bei einem Fibromyalgie-Syndrom.
Dieses Ergebnis einer Pilotstudie an der Wake Forest University wurde jetzt auf der Internet-Seite der Fachzeitschrift „The Journal of Alternative and Complementary Medicine“ vorab veröffentlicht.

Die Forscher experimentierten mit zwei Gruppen von Schmerz-Kranken. Beide Gruppen wurden regelmäßig über einen Zeitraum von vier Wochen auf Sonnenbänken bestrahlt – mit dem Unterschied, dass für die erste Gruppe dabei UV-Strahlen verwendet, für die zweite Gruppe aber die UV-Strahlen ausgefiltert wurden. Damit die Gruppe ohne UV-Bestrahlung den Unterschied nicht an der unterschiedlichen Hautfarbe entdecken konnte, wurden beide Gruppen gleichermaßen mit Bräunungs-Sprays „eingefärbt“.

Beide Gruppen mussten in regelmäßigen Abständen über den Zustand ihrer Schmerzen und ihre Stimmungslage berichten.  Dabei stellte sich im Verlauf des Expriments ein immer größerer Unterschied in den Befindlichkeiten der beiden Gruppen heraus. Die „UV-Gruppe“ zeigte eine relevante Verbesserung der Schmerzen und des Gesamtbefindens, die Kontrollgruppe dagegen nicht.

Noch größer war die Wirkung auf die Stimmung der Patienten. Die UV-Strahlen verbesserten die Gemütslage nach dem Einsatz der normalen Sonnenbänke sehr viel deutlicher als die nur wärmenden Strahlen in den Bänken der Kontrollgruppe.

Die Forscher möchten allerdings ihre Ergebnisse der Pilotstudie nicht überbewerten.  Eine Studie mit weit mehr Teilnehmern sei nötig, um die Wirkung von UV-Strahlen der Sonnenbank auf Fibromyalgie-Schmerzen zu untersuchen.

Quelle: Newsletter „Wake Forest University Baptist“, 19.01.09

Studie:  Sarah L. Taylor et al., Pilot Study of the Effect of Ultraviolet Light on Pain and Mood in Fibromyalgia Syndrome, The Journal of Alternative and Complementary Medicine, Volume 15, Number 1, 2009.

Licht und Sonnenbank gegen den Winter-Blues 23. September 2008

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Der Herbst ist da und in die allgemeine Stimmungslage mischen sich erst Molltöne. Unvermeidlich wie der Herbst kommen die tröstenden Beiträge in Journalen und Gazetten. „Mehr Licht!“ lautet dann – mit Goethe – die Botschaft der Experten. Lichtduschen gegen den Winter-Blues, der sich bei machen Menschen durchaus zu ernstzunehmender Krankheit, der Winterdepression (SAD), auswachsen kann.

Licht macht fröhlich!“  – aber nicht im Solarium, so die Botschaft! Nur das sichtbare Licht, nicht aber die UV-Strahlen auf der Sonnenbank hätten diese Wirkung. Nur das sichtbare, über die Augen aufgenommene Licht mobilisiere das „Glückshormon“ Serotonin. (Jüngstes Beispiel: BILD)

Und wie jedes Jahr wieder ist das eine Falschinformation: Auch die UV-Strahlen der Sonne und im Solarium haben eine stimmungsaufhellende Wirkung und werden sogar medizinisch zur Bekämpfung von Depression und anderen psychischen Erkrankungen eingesetzt. Die Wirkung entsteht vor allem – aber nicht nur – durch das von den UV-Strahlen in der Haut produzierte Vitamin D.

Wie der Zufall so spielt: Zeitgleich mit Eröffnung der „Winter-Blues-Falschmeldungs-Saison“ durch BILD erschienen dieser Tage zwei weitere in einer langen Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema Vitamin D und Depression.

In einer umfassenden Review-Studie zur Wirkung von Vitamin D auf verschiedene Arten depressiver Verstimmungen bei Frauen kommen die Forscher zu dem eindeutigen Schluss: Vitamin D und damit die UVB-Strahlen der Sonne senken das Risiko von Frauen jeden Alters deutlich, an Depressionen zu erkranken.

Eine norwegische Studie der Universität Tromsö fand heraus, dass bei übergewichtigen Personen Depressionen bei einem höheren Vitamin D-Spiegel im Blut milder verlaufen als bei dicken Menschen mit Vitamin D-Mangel.

Diese Studien werfen auch ein “aufhellendes” Licht auf die eher kuriose Diskussion um die “Sonnensucht” (Tanerexie, frühere Studie dazu). Die stimmungsaufhellende Wirkung der Sonne und der Sonnenbank über die Vitamin D-Bildung macht “süchtig” – ähnlich wie die der Schokoloade – weil die Menschen in der Tat eine heitere Gemütsverfassung einer Depression vorziehen. Eine Überraschung ist das nicht!
(Über ähnliche Ergebnisse wissenschaftlicher Studien haben wir hier, hier, hier, hier und hier bereits berichtet).

Eine völlig andere Vorbeugung und Therapie des Winterblues empfiehlt, wen wundert`s, eine Online-Partnervermittlung – und kreiert dafür sogar einen eigenen Begriff: Wintimacy, eine Kreuzung aus Winter und Intimacy/Intimität.

In einer Umfragestudie stellt sie fest, dass 62% der Befragten sich im Herbst und Winter stärker nach Nähe sehnen als im Sommer. Kurz gesagt: Kuscheln gegen den Winter-Blues.

Als Zusatztherapie empfehlen die Partnerschaftsexperten allerdings zu Recht Besuche auf der Sonnenbank:“Ein garantiert kalorienfreier Stimmungsheber.“

Quelle: BILD, Presseportal

Studien:
P.K. Murphy , C.L. Wagner, Vitamin D and mood disorders among women: an integrative review, J Midwifery Womens Health. 2008 Sep-Oct;53(5):440-6

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